Digitalisierung der Gesellschaft

Digitalisierung der Gesellschaft

In der Soziologie geht es um den Ansatz, ein Individuum gesellschaftsfähig zu machen und seine entsprechende Rolle in der Gesellschaft zu finden. Dabei gibt es aber auch den Umkehrschluss, dass jedes Individuum gleichermaßen auch die Gesellschaft gestaltet. Die Soziologie schärft den Blick auf den Wandel der Gesellschaft, so dass gerade durch den Einfluss der Medien starke Änderungen auf die Entwicklung des Individuums einhergehen. Diese Schnelllebigkeit birgt aber auch Schwierigkeiten. So gab es früher feste Traditionen und Werte, an denen sich das Individuum orientieren konnte und bestimmte Institutionen, die hier Geleit gaben. Lebensentwürfe werden aber immer individualisierter und orientieren sich in einer wertepluralistischen Welt zunehmend an Medien. Diese beeinflussen das politische Bewusstsein, aber auch den wirtschaftlichen und kulturellen Bereich von Gesellschaft. Medien können den Blick zu bestimmten Orientierungen schaffen, aber auch genutzt werden, um Machtverhältnisse oder gar Manipulationen zu durchschauen. (vgl. Süss et al., 2013:50) 

Die moderne Gesellschaft ist durch eine Vielzahl von Lebensentwürfen geprägt und bietet eine entsprechende Vielzahl von Erlebnissen oder Optionen, die es zu erreichen gilt. Diese Multioptionalität unter der Erweiterung der Globalisierung macht es dem Individuum nur noch schwerer sich gefestigt in die Gesellschaft einzugliedern. Interaktionen mit Gleichgesinnten und präferierten Angeboten sind jederzeit global möglich. Die Gesellschaft hat sich zu einer Wissensgesellschaft entwickelt, in der sich die Kompetenz Wissen vielseitig gestaltet und im Fokus steht. Dieser Wissenserwerb ist auch Hauptziel der Sozialisation geworden. Wissen vervielfältigt sich und jeder ist auf die Nutzung der Medien angewiesen, durch die sich diese erschließen lassen. Technologie wird so fester Bestandteil der Aneignung im Sozialisationsprozess. Medienkritisch kann die Analyse von Postman in Süss et al. (2013:51) herangezogen werden, der beschreibt, dass sich eine Elite der Wissensgesellschaft bildet, wobei die Mehrheit der Gesellschaft durch verschiedenste Unterhaltungsmedien im Dämmerzustand gehalten wird. Die boulevardisierten Medien bieten einfachste Erklärungen des Weltgeschehens, bei denen es ohne reflektiertes Wissen über Medien keiner lohnenswerten Auseinandersetzung bedarf. (vgl. Süss et al., 2013:51)

Die Oberbegriffe, die an dieser Stelle weiterhin zu nennen sind, sind Individualisierung, Globalisierung, Beschleunigung und Mediatisierung. Diese gesamtgesellschaftlichen Prozesse haben das Leben stark verändert. 

Die Welt hat sich im gesamten geöffnet und Menschen können ihren Lebensmittelpunkt heutzutage auf jeden erdenklichen Ort festlegen. Auch können sie jederzeit verschiedenste Orte besuchen. Diese Öffnung der Welt durch technischen Fortschritt hat ebenfalls einen Individualisierungsprozess mit sich gebracht. Lebensformen müssen nicht mehr an tradierten und historischen Normen festhalten. Akzeptanz, Diversität und Inklusion wird gefordert und gefördert. Umrahmt ist dieser gesellschaftlicher Wandel ebenfalls durch die Digitalisierung, denn auch in der Welt online kann jeder Ort erreicht werden, man muss sich nicht einmal als sich selbst ausgeben. Heutzutage ist das Smartphone kaum wegzudenken. Geht man durch die Straßen, sind die Menschen auf ihre Smartphones fixiert und in Cafes sitzen die Menschen an ihren Laptops. Informationen sind mobil, schnell zu beschaffen und umfassend. Blickt man zurück sind Ereignisse, die eine Digitalisierung vorantreiben, allerdings noch nicht lang her, so dass Beschleunigung ein weiterer wichtiger Bestandteil der Gesellschaft ist. 

Heute sind wir im Web 2.0 angelangt, in dem Menschen nicht mehr nur Empfänger oder Sender sind, sondern der Wandel zur Interaktivität angelangt ist. 

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